MARC JUNG – ICH LEIDE AN EINER ÜBERDOSIS MEINER SELBST
20. Juni - 25. Juli | Marc Jung Solo Show
Marc Jung (geboren 1985 in Erfurt) begann sein künstlerisches Schaffen als Teenager in der Hip Hop- und Street Art Szene Erfurts. Nachdem er das illegale Sprayen jedoch bald aufgab, übersetze er die Motive auf Papier und später auf Leinwand, wobei die Buchstaben vom Writing (Letter und Zahlen als Basiselemente der am weitesten verbreiteten Form von Graffiti) auch hier zum Einsatz kamen und sich mit der Zeit zu Figuren weiter entwickelten.
Jung studierte von 2006 bis 2011 an der Bauhaus Universität in Weimar, war Meisterschüler an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und studierte für ein Gastsemester an der Wiener Akademie der Bildenden Künste bei Daniel Richter. Heute entstehen Marc Jungs Kunstwerke unter der Bezeichnung „mixed media“, also unter der Verwendung von Sprühdose, Ölfarbe, Kohle, Fineliner, Textmarker, Spachtel, Klebestreifen uvm., weder will er sich auf eine Technik festlegen noch auf etwas verzichten, das seinen Arbeiten die charakteristischen Schichten verleiht. Seine Bildsprache ist einzigartig, sie bezieht sich auf Jungs Vergangenheit in der Street Art und in der Kampfsportszene, die Aggression der Kompositionen und der Neon-Farben sind seine Energiequelle, die er auf die Leinwand überträgt.
Das Ergebnis ist eine spannende und zeitgenössische Kombination dieser Elemente, aus welcher Bilder entstehen, die sich zum einen mit der klassischen Malerei an sich beschäftigen oder alte Meister zitieren, ihnen ein „update“ verpassen. Auch politisch aufgeladene Themen lassen sich erkennen, Jung reflektiert und baut die Themen, die ihn beschäftigen, in seine Bildwelten ein, dabei teilt er stets auf sehr direkte Weise seine Sicht der Dinge mit und bricht so mit dem malerischen Zeitgeist. Von November 2019 bis Ende Januar 2020 feierte Jung sein 10-jähriges Ausstellungsjubiläum in der Erfurter Kunsthalle mit der fulminanten Show „Aggroschaft – Marc Jung & the Gang“.
Für seine erste Solo Show in Österreich kehrt Jung zurück nach Wien und zeigt in der Galerie Gerald Hartinger eine Art Bestandsaufnahme seines aktuellen Schaffens, einen Mix aus Neon-Bildern, Skulpturen und Arbeiten mit Neon-Leuchtstoffröhren.